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Bischof Kräutler


Bischof Erwin, wie ist es dir ergangen in der letzten Zeit?
 

Es hat sich sehr viel verändert. Ich muss eigentlich sehr früh ansetzen. Das erste Mal, dass ich so richtig massiv gespürt habe, dass irgendetwas nicht stimmt, ist bei meinem 25-jährigen Bischofsjubiläum (2006) gewesen. Denn ein Kerl ist gekommen, der hat beim Einzug gerufen, er habe für den Bischof zwei Kugeln. Die Polizei hat ihn aber nicht dingfest machen können.

 

Hat er laut gerufen?

 

Ja, ganz laut. Ich habe es aber nicht gehört. Mir ist das erst nach der Messe gesagt worden. Die Leute sind aber sehr erschrocken. Es war in einem überdachten Stadion. Ich habe zuerst gemeint, der sei besoffen, aber die Augenzeugen haben gesagt: «Nein, im Gegenteil.» Ich hatte ja schon früher Schwierigkeiten, im Jahr 1983. Da war ich bei einer Demonstration der Zuckerrohrbauern dabei. Ich habe die nicht angezettelt, sondern mich da einfach solidarisch erklärt. Da hat mich die Militärpolizei zusammengeschlagen und verhaftet. Und 1987, am 16. Oktober, ist der ominöse «Unfall» passiert, der bis heute nicht geklärt ist. Der ist damals im Zusammenhang mit einer Verleumdungskampagne gegen den Indianermissionsrat gewesen, die in einer der größten Zeitungen Brasiliens fünf Tage lang durchgeführt worden ist, mit jeweils 3-4 Seiten. Damals, im Jahre 1987, war ja die verfassungsgebende Versammlung. Und wir haben uns da ganz dezidiert dafür eingesetzt, dass die Indianerrechte in die Verfassung kommen.

 

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